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Erstmals IG Metall-Vertrauensleute bei SMA gewählt

05.07.2024 | Kassel – Die IG Metall hat beim Solar-Unternehmen SMA in Niestetal einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht. Im Juni wurden erstmals 38 Vertrauensleute gewählt. "Das ist super wichtig für die erfolgreiche Vertretung der Arbeitnehmer*innen-Interessen bei SMA", sagt Gewerkschaftssekretärin Elisabeth Rutz. IG Metall-Vertrauensmänner und -frauen sind Beschäftigte des jeweiligen Unternehmens. Sie sind ansprechbar für ihre Kolleginnen und Kollegen, fungieren als Bindeglied zur IG Metall und tragen zur Willensbildung innerhalb des Betriebs bei.

Freuen sich über die erstmalige Wahl von IG Metall-Vertrauensleuten bei SMA in Niestetal (v.l.n.r.): Andrej Kühn, Jörg Wienand, Christine Hinze, Olaf Zindel, Dirk Heckmann, Katharina Gröbel (IG Metall), Ibrahim Yumrukaya und Elisabeth Rutz (IG Metall), Foto: Martin Sehmisch

SMA hatte kürzlich eine Umsatz- und Gewinnwarnung für das laufende Geschäftsjahr veröffentlicht. "Gerade jetzt ist es wirklich wichtig, dass wir als IG Metall bei SMA die Entscheidungen des Unternehmens genau beobachten", sagt Gewerkschaftssekretärin Rutz. Zumal das Solar-Unternehmen bislang keine Tarifbindung eingegangen ist. Das soll sich, so die einhellige Forderung der IG Metaller*innen bei SMA, unbedingt ändern. Denn nur Tarifverträge garantieren dauerhaft faire Entgelte. "Die Stimmung bei den Beschäftigten ist gemischt: Sie reicht von konkreten Sorgen um die Arbeitsplatzsicherheit bis hin zu optimistischer Stimmung, da das Management weiterhin einen beträchtlichen Unternehmensgewinn von 80 bis 130 Millionen Euro prognostiziert", sagt der Leiter des neuen IG Metall-Vertrauenskörpers bei SMA, Jörg Wienand. Insgesamt herrsche bei einigen Beschäftigten allerdings auch Unsicherheit bezüglich der Prognosen des Managements.

Für die Mitbestimmung bei SMA ist die Wahl der 38 Vertrauensleute ein echter Meilenstein: "Das zeigt, dass sich unsere Strukturen etablieren und wir nach und nach auch bei SMA eine starke gewerkschaftliche Beteiligung und Vertretung gefestigt haben. Genau so muss es weitergehen." Rutz gibt zu: lange war es etwas schwierig gewesen, als Gewerkschaft bei SMA Fuß zu fassen. "Ich denke, diese Zeiten sind vorbei", sagt sie. "Wir haben uns weiterentwickelt und der Belegschaft wird mehr und mehr klar, dass auch bei SMA Mechanismen wie in jedem anderen Unternehmen wirken. So werden die Beschäftigten mutiger, auch für ihre Interessen zu kämpfen", sagt Rutz. Klar ist mittlerweile zudem, dass Angestellte, Ingenieurinnen und IT-Fachkräfte genauso zur IG Metall gehören wie Arbeiterinnen, Technikerinnen und Akademikerinnen.

Bedarf an Veränderungen gibt es bei SMA aus Sicht der Gewerkschafter*innen auf jeden Fall. "Viele Beschäftigte wünschen sich eine bessere Vergütung, denn andere Metall-Unternehmen zahlen einfach mehr", sagt Elisabeth Rutz. Gemeinsam mit den 38 neu gewählten Vertrauensleuten will sie sich nun daran machen, diesen Wunsch Realität werden zu lassen.

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